Kategorie: Ilgın Erdem

Sie wurde 1971 in Adana/Türkei geboren. Sie schloss ihr Studium an der Çukurova Universität, Fakultät für Erziehungswissenschaften, Fachbereich Malerei - Wirtschaftspädagogik, Grafik A.S.D. 1993 ab. Zwischen 1993 und 2012 arbeitete sie als Malereilehrerin in einer privaten Einrichtung. Seit 2012 arbeitet sie in ihrem eigenen Atelier weiter. Die Künstlerin, die 2006 ihre erste Einzelausstellung in der A.Ç.S. Art Gallery in Adana eröffnete, hat mit ihren Werken an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen.

Die Künstlerin, die von den Spiegelungen der Gesellschaft, in der sie lebt, beeinflusst ist, bestimmt in ihren Werken die Hauptfigur als Frau. Sie sucht in ihren Werken nicht nach Perfektion, sondern versucht, das Gefühl der gelebten Erfahrung zu komponieren. Indem sie die Beziehung ihrer Werke zueinander und zur Zeit in Einklang bringt, schafft sie eine Atmosphäre in sich selbst. Wie bei jedem Künstler haben ihre Werke einen Sinn für Farben und Klangfarben. Indem sie die Überschneidungen dieser Farbnuancen untersucht, will sie die geistige Innenwelt des Menschen widerspiegeln. Was kontrastreiche und auffällige Farben betrifft, so verwendet sie Variationen von Gelb, um Stasis und Traurigkeit in den Vordergrund zu rücken. Die Grautöne, die die Künstlerin von Zeit zu Zeit in ihren Gemälden verwendet, sollen die pessimistische Stimmung des 21. Jahrhunderts und die Depressionszeit dieser Epoche widerspiegeln. Die Künstlerin überträgt diesen Ansatz auf verschiedene disziplinäre Perspektiven sowie auf ihre Ölgemälde.

In ihrem Manifest äußert sich Ilgın Erdem wie folgt über ihre Kunst: "Eines der Merkmale der menschlichen Existenz ist es, zu träumen und die Fähigkeit zu haben, sich den geschaffenen Bildern intellektuell zu nähern. Menschen, die träumen, wenn sie allein sind, sind sehr stark und frei. Sie sind unbegrenzt, ungehemmt und hell. Wenn Menschen zusammenkommen, entsteht der Wunsch, im geistigen Austausch ihrer Träume Glück zu erfahren. Während Träume, die auf der Kraft der Liebe aufbauen, zum Leben werden, werden sie manchmal umgewandelt und vereinsamen. Die Enttäuschung, die dabei entsteht, ist auf den Verlust der Freiheit der zerbrechlichen Visionen zurückzuführen. Infolgedessen befinden sich manche Menschen in einem Zustand der Selbstbeherrschung und des Kummers. Ihre Träume verwandeln sich in zerbrechliche Visionen in Einsamkeit. Wenn sich der Wunsch, als Individuum zu existieren, in ein abhängiges Leben verwandelt, wird der Wunsch, sich aus der Spirale der Zerbrechlichkeit zu befreien, unterdrückt, und die zerbrechlichen Visionen beginnen, sich in fragmentierte Leben zu verwandeln. Dies ist die Verwandlung des Wunsches, frei im trüben Blick zu leben. Für eine Frau bedeutet diese Verwandlung den Verlust der Lebensfreude, den Verlust ihrer Mutterschaft, ihrer Liebe, der Sterne, an die sie sich in ihren Träumen klammert. Die "Herzensbrecher" der freien Körper in der Leichenhalle verwandeln sich in Glasscherben, und indem sie jahrelang ihre eigene Laterne bastelt, schafft sie sich ein neues Leben, das sie für eine Befreiung hält. Ihr Körper blutet, ihre Seele blutet, ihre Visionen bluten, ihre Träume zerbrechen... Die roten Bänder, die von Zeit zu Zeit auftauchen, die traurigen, stumpfen Blicke auf der gelben Haut, die grauen Vögel, die nicht losgelassen werden können, die grauen Samen und die durchsichtigen, zerbrechlichen Visionen fügen sich wie "Webervögel" in einem langen Prozess in das Leben ein, das die Körper in ihrem Inneren erschaffen..."